Friede sei ihr erst Geläute
„Was in des Dammes tiefer Grube, die Hand mit Feuers Hilfe baut, hoch auf des Turmes Glockenstube, da wird es von uns zeugen laut.“ (Schiller)
Die ehemalige Glockengießerei Mabilon
Eines der ältesten Kunsthandwerke und Gut unserer christlichen Kultur wurde seit 1770 Jahre in Saarburg ausgeübt und hergestellt: der Guss einer Glocke. Seit 2003 werden keine Glocken mehr gegossen und doch scheint es so, als würden Meister und Mitarbeiter nur eine kleine Pause machen! Und so soll es bleiben. Das einzige Glockengießereimuseum Deutschlands ist sowohl in seiner Lage am Rand der historischen Altstadt von Saarburg als auch in seinem erhaltenen Zustand ein einmaliges Zeugnis unserer Geschichte. Die älteste noch erhaltene Glocke der Glockengießerfamilie Mabilon wurde im Jahre 1639 gegossen und befindet sich in Calle bei Meschede.
Wenn von den Türmen der Kirchen und Kapellen in der Stadt und Land die Glocken läuten, dann sind sich sicher wenige Menschen bewusst, welche Kunstfertigkeit, Mühe und Sorgfalt der Guss einer Glocke erfordert. Nur einige verstehen heute noch dieses Handwerk. Es sind Glockengießer Familien mit einer Tradition von Jahrhunderten, die ihre Kunst von Generation zu Generation als sorgsam gehütetes Geheimnis übertragen haben. Zu Recht wird dieser Beruf des Glockengießers als einer der seltensten und altehrwürdigsten bezeichnet, dem der große deutsche Dichter Friedrich Schiller in seinem Gedicht „Das Lied von der Glocke“ ein einmaliges Denkmal gesetzt hat und der heute nur noch von wenigen Meistern ausgeübt wird.